Burn-on statt Burn-out: Wenn Erschöpfung Alltag wird

Burn-out kennt jeder, aber was ist das Burn-on-Syndrom?
Während das Burn-out-Syndrom allgemein bekannt ist und oft diskutiert wird, bleibt das Burn-on-Syndrom weitgehend unbekannt. Beide Zustände betreffen das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Arbeitnehmer*innen, haben jedoch unterschiedliche Ursachen und Symptome. In diesem Artikel werden wir das Burn-on-Syndrom genauer beleuchten, seine Ursachen und Symptome erklären und Wege aufzeigen, wie man damit umgehen kann.
Was ist das Burn-on-Syndrom?
Das Burn-on-Syndrom ist ein Zustand der anhaltenden und schleichenden Erschöpfung, der sich über einen längeren Zeitraum hinweg aufbaut. Im Gegensatz zum Burn-out, das oft akut auftritt, entwickelt sich das Burn-on-Syndrom langsam und kontinuierlich. Betroffene erleben eine ständige Müdigkeit und Erschöpfung, die sich durch tägliche Belastungen und Stress kontinuierlich verstärkt.
Das Burn-on-Syndrom entsteht häufig in Arbeitsumgebungen mit hohen Anforderungen und Dauerstress. Faktoren wie ständige Erreichbarkeit, hohe Arbeitsbelastung, mangelnde Erholungsphasen und die Unfähigkeit, sich ausreichend zu regenerieren, tragen zur Entwicklung des Burn-on-Syndroms bei. Auch Perfektionismus und das ständige Streben nach Höchstleistungen können Risikofaktoren sein.
Symptome des Burn-on-Syndroms
Betroffene können Symptome wie ständige Erschöpfung, Gereiztheit, Frustration und eine generelle Unzufriedenheit mit ihrem beruflichen und privaten Leben erleben. Diese emotionalen Symptome können sich negativ auf das Selbstwertgefühl und die allgemeine Lebenszufriedenheit auswirken.
Ein weiteres Merkmal des Burn-on-Syndroms ist eine verminderte Konzentrationsfähigkeit und geistige Klarheit. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben zu konzentrieren oder kreative Lösungen zu finden, da sie sich ständig überlastet und erschöpft fühlen.
Das Burn-on-Syndrom kann auch physische Symptome wie chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und ein geschwächtes Immunsystem hervorrufen. Diese physischen Symptome resultieren aus dem anhaltenden Stress und der fehlenden Erholung.

Unterschiede zwischen Burn-on und Burn-out
Entsteht durch akuten, intensiven Stress und Überarbeitung. Symptome sind extreme Erschöpfung, emotionale Distanz zur Arbeit und eine stark verringerte Leistungsfähigkeit. Betroffene fühlen sich plötzlich überwältigt und ausgebrannt.
- Ursachen: Entsteht durch akuten, intensiven Stress und Überarbeitung.
- Entwicklung: Tritt oft plötzlich auf, wenn der Stresspegel unerträglich wird.
- Symptome:
- Extreme Erschöpfung
- Emotionale Distanz zur Arbeit
- Stark verringerte Leistungsfähigkeit
- Gefühl des völligen Ausgebranntseins
- Behandlung: Erfordert meist eine längere Auszeit, professionelle Therapie und tiefgreifende Veränderungen im Lebensstil und Arbeitsumfeld.
Entwickelt sich langsam und kontinuierlich durch anhaltenden Stress und Überlastung. Symptome sind ständige Müdigkeit, schleichende Erschöpfung und eine kontinuierlich sinkende Leistungsfähigkeit. Betroffene erleben eine chronische Belastung und schleichende Erschöpfung.
- Ursachen: Entwickelt sich durch anhaltenden, chronischen Stress und dauerhafte Überlastung.
- Entwicklung: Schleichend und kontinuierlich, oft über Monate oder Jahre hinweg.
- Symptome:
- Ständige Müdigkeit
- Schleichende Erschöpfung
- Kontinuierlich sinkende Leistungsfähigkeit
- Gefühl der permanenten Belastung ohne Erholung
- Behandlung: Kann durch regelmäßige Selbstreflexion, effektives Zeitmanagement und ausreichende Erholungsphasen bewältigt werden. Unterstützung von Familie, Freunden oder professionellen Beratern ist hilfreich.
- Burn-out tritt plötzlich auf und ist das Resultat intensiven, akuten Stresses, während Burn-on sich langsam entwickelt und durch ständigen, chronischen Stress verursacht wird.
- Burn-out führt zu einer extremen Erschöpfung und einem völligen Zusammenbruch, wohingegen Burn-on zu einer dauerhaften, schleichenden Erschöpfung und ständiger Müdigkeit führt.
- Die Behandlung von Burn-out erfordert meist tiefgreifende Veränderungen und längere Auszeiten, während Burn-on durch kontinuierliche Anpassungen und Stressmanagement bewältigt werden kann.
Umgang mit dem Burn-on-Syndrom
Der erste Schritt im Umgang mit dem Burn-on-Syndrom ist die Selbstreflexion. Betroffene sollten ihre täglichen Routinen und Belastungen kritisch hinterfragen und erkennen, welche Faktoren zur ständigen Erschöpfung beitragen. Dies kann durch das Führen eines Tagebuchs oder durch Gespräche mit vertrauten Personen unterstützt werden.
Effektives Zeitmanagement kann helfen, den täglichen Stress zu reduzieren. Betroffene sollten ihre Aufgaben priorisieren, Pausen einplanen und lernen, auch einmal „Nein“ zu sagen. Das Setzen realistischer Ziele und das Delegieren von Aufgaben können ebenfalls zur Entlastung beitragen.
Ausreichende Erholungsphasen sind entscheidend, um sich vom täglichen Stress zu erholen. Dazu gehören regelmäßige Pausen während der Arbeit, Freizeitaktivitäten, die Freude bereiten, und ausreichend Schlaf. Betroffene sollten auch auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung achten.
Das Burn-on-Syndrom sollte nicht allein bewältigt werden. Betroffene sollten Unterstützung bei Freund_innen, Familie oder Kolleg_innen suchen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Therapeut*innen oder Coaches können dabei helfen, Strategien zur Stressbewältigung und Erholung zu entwickeln.
Arbeitgeber können ebenfalls einen Beitrag leisten, indem sie ein gesundes Arbeitsumfeld fördern. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten, Möglichkeiten zur Remote-Arbeit, regelmäßige Pausen und ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen. Ein unterstützendes Arbeitsumfeld kann dazu beitragen, die Belastungen zu reduzieren und die Erholung zu fördern.
Fazit
Das Burn-on-Syndrom ist ein ernstzunehmender Zustand der anhaltenden Erschöpfung, der sich schleichend entwickelt. Durch Selbstreflexion, effektives Zeitmanagement, ausreichende Erholungsphasen und Unterstützung kann dem Burn-on-Syndrom entgegengewirkt werden. Sowohl Betroffene als auch Arbeitgeber sollten Maßnahmen ergreifen, um ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen und langfristige Erschöpfung zu vermeiden.